Hagelflieger - Hagelprävention wirkungsvoll?
 


Es wurde bereits häufig diskutiert. Eine äußerst interessanter Themenbereich und zudem - wenn ich Besuchergruppen oder auch Obst- und Gartenbauvereine durch die Dienststelle führe - eine der meistgestellten Fragen -> Die Hagelprävention durch Flugzeuge mit Silberjodod. Es ist immer ein wenig Psychologie hierbei im Spiel: Was wäre passiert, wenn der Flieger nicht geflogen wäre. Wäre der schadensträchtige Hagel noch größer gewesen? Was wäre g...ewesen, wenn der Flieger geflogen wäre? Dann wäre die Regenflut von dicken Hagelkörnern durchsetzt gewesen? Es ist letztlich nicht zu klären. Daher wird es immer wieder so sein, dass die Augen meiner Besuchergruppen groß und strahlend werden, wenn es zum Thema Hagelflieger kommt.

Ich bin dann ein wenig in der Zwickmühle. Bewusst, dass die Hagelfliegerei jährlich sicher Zehntausende Euro Kosten anschlägt, ebenso meine erheblichen Zweifel, dass zwei mutige Piloten ein wachsendes Multizellensystem mit starken Aufwindtürmen wirkungsvoll mit Silberjodid impfen können, indem Gefrierkerne vermehrt und rascher die Bildung kleinerer Hagelkörner auslösen, die dann schadärmer wären. Dann sehe ich wieder die Augen meiner Zuhörer, die gerne bestätigt haben möchten, wie nutzvoll die Hagelfliegerei ist. Letztlich äußere ich meine eher zweifelnde Haltung zu diesem Thema, weise darauf hin, dass meine Zweifel keine Solchen wissenschaftlicher Natur sein können. Wer dran glauben mag, der wirds weiter tun, gerade derjenige, dessen Gärten von der Witterung profitieren bzw. davon abhängig sind. Für mich persönlich ist es nicht nachvollziehbar, wie zwei Flieger bei einem  großen komplexen und dynamischen Gewitterfeld die Aufwindbereiche so impfen können, dass hieraus ein potenziell schadensträchtiges Ereignis vermieden werden kann.

 

 

Marco Puckert, letzte Änderung: 22.11.2014