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Rekord-Hitze am 18.06.2002

Der 18.06.2002 brachte an vielen Orten Rekordtemperaturen, nicht nur für Mitte Juni. Ich selbst konnte in Stuttgart-Sommerrain in 250 m Höhe mit 36,7°C den höchsten Wert messen, seit ich hier wohne (1997). In Koblenz wurde mit 39,4 Grad der höchste Wert gemessen, der in Deutschland im Juni gemessen wurde. In Baden-Württemberg lagen die Höchstwerte am Rhein und Neckar mit 35 bis 38 Grad im Schatten am höchsten.

Der Grund für diese extreme Hitze war recht hoher Luftdruck über Osteuropa sowie Tiefdruckgebiete über dem Ostatlantik nordwestlich der Britischen Inseln. So wurde subtropische heiße Luft von Süden her nach Deutschland transportiert. Die eindrucksvolle 850 hPa-Karte zeigt ziemlich ungewöhnliche Temperaturen mit bis zu 22 Grad über Baden-Württemberg.:

Das Infrarot-Bild zeigt, dass der Himmel über Deutschland nachmittags weitgehend wolkenfrei war, so dass die Sonne störungsfrei den ganzen Tag scheinen und die Atmosphäre bis zum Limit aufheizen konnte. Lediglich über dem Nordwesten Deutschlands bildete sich abends eine Gewitterfront, die durch eine Konvergenzlinie entstanden ist, die über Nordwestdeutschland zog. Im Infrarotbild von 16:30 Uhr ist dies gut erkennbar:

Die Temperaturkarte von 16 Uhr zeigt nicht die absoluten Maxima des Tages, doch die Zentren mit der stärksten Hitze sind in Südwest- und Westdeutschland gut auszumachen, was sich mit der obigen 850-hPa-Karte deckt:

Hier noch ein Blick auf den bemerkenswerten Temperaturverlauf in der Höhe. Die Nullgradgrenze lag bei 580 hPa was einer Höhe von rund 4500 Metern entspricht. In der Nacht darauf gab es bei mir in Stuttgart-Sommerrain dann die bislang wärmste Tropennacht mit einem Minimum von 21,8°C.

 

Marco Puckert, 20.06.2002