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Nebel

 

Die zwei wichtigsten Sorten von Nebel:

a) der Advektionsnebel. Man befindet sich an einem Berg oder einem höher gelegenen Ort und es ziehen Wolken heran, die sich genau so hoch befinden, wie der Ort auf dem man gerade ist. Man ist also in den Wolken. Dieser Nebel hat sich also nicht an Ort und Stelle gebildet, sondern ist herangezogen. Darum heißt er Advektionsnebel.

b) der Strahlungsnebel. Es ist die Nebelart, die hier insbesonders angesprochen sein soll. Der Strahlungsnebel bildet sich wenn folgende Vorraussetzungen gegeben sind:

-Keine zu große horizontale Luftbewegung in Bodennähe
-ausreichendes Feuchteangebot in den untersten 500 Meter der Atmosphäre
-keine darüberliegende Wolkendecke, die die Wärmeabstrahlung in der Nacht verhindern würde.

Man muss es sich so vorstellen: eine relativ feuchte Luft (es mag gar tagsüber noch geregnet haben) liegt in den untersten Schichten der Atmosphäre, es ist Nacht, windstill und wolkenarm. Der Erdboden strahlt nun immer mehr Wärme ins Weltall ab und die Luft am Erdboden kühlt sich somit immer weiter ab. Dies geschieht solange, bis diese Luft den sogenannten Taupunkt erreicht hat. Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der ein Luftpaket wasserdampfgesättigt ist, also keine zusätzliche Feuchtigkeit mehr aufnehmen kann. So kondensieren die bodennahen Luftschichten und es kann sich Nebel bilden.

Im Herbst und Winter, wenn die Nächte sehr lang sind und viel Zeit für die Abstrahlung der Wärme vom Erdboden vorhanden ist, bilden sich darum oft Nebeldecken, die einige hundert Meter dick sind. Dann hebt sich der Nebel oft etwas vom Erdboden ab und wir haben den Hochnebel (Stratus nebulosus). Aus dem Nebel und Hochnebel kann kein wesentlicher Niederschlag fallen, weil die niederschlagsbildenden Prozesse eines Altostratus, Nimbostratus oder Cumulonimbus fehlen. Möglich sind nur feiner Sprühregen oder im Winter Schneegriesel, der oft in der Nähe von Industrieschornsteinen beobachtet werden kann (Industrieschnee) bzw. abgesetzte Niederschläge in Form von Tau oder Rauhreif, der im Winter auf den Bergen oft Bäume oder sonstiges weiß verziert. :-)

Nebel ist dann gegeben, wenn die horizontale Sichtweite am Boden unter 1000 Meter sinkt.

 

Marco Puckert, 18.09.2002