Am 28.06.2008,  nachmittags auf meinem Flug von Teneriffa norte nach Stuttgart bin ich durch eine wirklich unglaubliche Luftmasse geflogen. Zunächst ist ja in den untersten Luftschichten bis in etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel der Atlantik und der Passatwind absolut wetterbestimmend. Diese Schicht ist momentan abgekoppelt von der darüberliegenden Luftmasse. Am Meer bietet sich neben einigen Phasen, in denen die mittags im Zenit stehende Sonne scheint, auch Phasen mit tiefer Passatbewölkung. Die Temperaturen am Meer stets bei 23 Grad, etwas vom Meer entfernt ein wenig wärmer. Hier ein Bild mit der recht typischen Wetterszenerie in den untersten 600 Metern am Nordrand der Insel:



Die Passatwolken haben eine Untergrenze in etwa 600 Meter über Grund und sind trotz ihrer scheinbaren Mächtigkeit sehr dünn.

Die Sonnenuntergänge erinnern absolut an die des Augustes 2003, welche ich hier im Ländle beobachtet habe. Hellbräunliche Färbung, fast sandigfarben. Ein Bild von Freitagabend:



Rückflug: Nach dem Übersteigen der Passatwolken steigt die Temperatur laut Anzeige im Flugzeug auf 32 Grad in 900 Metern über Grund an. Hier beginnt also die Schicht, in der das Wetter nicht mehr vom niedertroposphärischen Einfluss des Atlantiks bestimmt wird, sondern in der momentan eine absolute Sahara-Luft wetterbestimmend ist. Diese Luft ist ansich eine trübe Waschküche, bis 800 Meter Höhe ein Dampfkessel mit ziemlich schlechten Sichten, darüber viele Schwebeteile / Lithometeore. Horizontal höchstens 6 bis 8 Kilometer.

Das Flugzeug fliegt höher und höher, bis man das Meer kaum noch erkennen kann. Es sind nur noch die lockeren tieferliegenden Passatwolken zu erkennen und einzelne höhere Bänke von Altocumuli. In etwa 5000 Metern liegt die scharfe Obergrenze dieses Dunstes, die gleichzeitig von der Basis der einzelnen Altocumuli markiert wird:





Hier noch zwei Karten, die die Wetterlage belegen. Temperatur in 850 hPa:





Temp von gestern mittag... hier kann man ansich die beobachtete Szenerie recht gut wiedererkennen:




Faszinierend dies.
 

 

Marco Puckert, 29.06.2008