Teneriffa - Juni 2008
Einige Eindrücke meiner Reise nach Puerto de la Cruz auf Teneriffa
Am ersten Tag bot sich eine klare Sicht auf
den Teide, der über 3700 Meter in den Himmel ragt und über die Insel "thront".
Diese Sicht war mir in den Folgetagen durch anströmende Passatbewölkung jedoch
zumeist verwehrt.
Der meist relativ rauhe Atlantik an der felsigen Nordküste bei Puerto de la Cruz. Der stetige Nordostwind lässt einen die intensiven Sonnenstrahlen (Sonne stand so gut wie am Zenit) kaum spüren, bis der Sonnenbrand da ist :-)
Immer wieder versuchten Waghalsige, den teils mehr als mannshohen Wellen zu trotzen und sie zu bereiten.
Blick nach Nordosten in Richtung Santa Cruz de Tenerife:
Herr der Lüfte :-)
miau :-)
Sollte man gesehen haben: der Loro Park. Allerdings 31 Euro Eintritt. Dennoch: es lohnt sich.
"Ich bin der Chef"... ;-)
Nicht nur Orkas, auch Delphine, Haie zu beobachten.
Die Sonne neigt sich den Tiefen des Atlantiks zu..
Fahrt in Richtung Teide. Bis zur steinigen Caldera fährt man durch Kiefern, später Pinienwälder.
Das Nebelmeer hatte an diesem Tag eine Obergrenze von etwa 700 Metern über Grund.
In der Caldera. Zahlreiche Lavaströme aus Eruptionen der vergangenen Jahrtausende. Junge Lava setzte sich deutlich von deutlich verwitterter und bewachsener Lava ab. Auf diesem Bild sieht man auch die charakteristische "Kravatte" des Teides knapp unter dem Gipfel.
Wer auf Teneriffa jeden Tag eitel Sonnenschein erwartet, wird gerne mal eines besseren belehrt. Der Passatwind strömt gegen die Anhöhen der Insel und wird zum Aufsteigen bezwungen, wodurch phasenweise die Bildung von Wolkenfeldern angeregt wird.
Bedeckter Himmel, wilder Atlantik. Wer ahnt, dass dieses Szenario sich bei warmen 25 Grad abspielte? :-)
Quell für Ruh und Anglerfreud :-)
Gerne verliert sich der Blick im Dunste unter der Passatinversion.
Caipi mit Schampus während die Sonne ins Meer tauchte :-)
Dies hing bei einer Beiz außen im Aushang...
Abendlicher Blick über Puerto de la Cruz...
Zu den Bildern dieser Urlaubsreise gehört natürlich noch ein klein wenig
meteorologische Betrachtung: Am 28.06.2008, nachmittags auf meinem Flug von
Teneriffa norte nach Stuttgart bin ich durch eine wirklich unglaubliche
Luftmasse geflogen. Zunächst ist ja in den untersten Luftschichten bis in etwa
600 Meter über dem Meeresspiegel der Atlantik und der Passatwind absolut
wetterbestimmend. Diese Schicht ist momentan abgekoppelt von der
darüberliegenden Luftmasse. Am Meer bietet sich neben einigen Phasen, in denen
die mittags im Zenit stehende Sonne scheint, auch Phasen mit tiefer
Passatbewölkung. Die Temperaturen am Meer stets bei 23 Grad, etwas vom Meer
entfernt ein wenig wärmer. Hier ein Bild mit der recht typischen Wetterszenerie
in den untersten 600 Metern am Nordrand der Insel:
Die Passatwolken haben eine Untergrenze in etwa 600 Meter über Grund und sind
trotz ihrer scheinbaren Mächtigkeit sehr dünn.
Die Sonnenuntergänge erinnern absolut an die des Augustes 2003, welche ich hier
im Ländle beobachtet habe. Hellbräunliche Färbung, fast sandigfarben. Ein Bild
von Freitagabend:
Rückflug: Nach dem Übersteigen der Passatwolken steigt die Temperatur laut
Anzeige im Flugzeug auf 32 Grad in 900 Metern über Grund an. Hier beginnt also
die Schicht, in der das Wetter nicht mehr vom niedertroposphärischen Einfluss
des Atlantiks bestimmt wird, sondern in der momentan eine absolute Sahara-Luft
wetterbestimmend ist. Diese Luft ist ansich eine trübe Waschküche, bis 800 Meter
Höhe ein
Dampfkessel mit ziemlich schlechten Sichten, darüber viele Schwebeteile /
Lithometeore. Horizontal höchstens 6 bis 8
Kilometer.
Das Flugzeug fliegt höher und höher, bis man das Meer kaum noch erkennen kann.
Es sind nur noch die lockeren tieferliegenden Passatwolken zu erkennen und
einzelne höhere Bänke von Altocumuli. In etwa 5000 Metern liegt die scharfe
Obergrenze dieses Dunstes, die gleichzeitig von der Basis der einzelnen Altocumuli markiert wird:
Hier noch zwei Karten, die die Wetterlage belegen. Temperatur in 850 hPa:
Temp von gestern mittag... hier kann man ansich die beobachtete Szenerie recht
gut wiedererkennen:
Faszinierend dies.
Marco Puckert, 15.12.2008