Das Entfremdnis eines Sommers





Der Sommer - er will die Natur zum Leben bringen,
ihr Bewegung und Farbenfrohheit einhauchen.

Als er einige Zeit nicht mehr hierzulande war,
öffnete er in froher Erwartung die Pforte zu unserem Land.

Doch im seinem Gemach, wo er sich beredt und emsig zu niederlassen pflegte,
fragten ihn die Bäume und alle Berge, wer er denn sei, was er hier wolle.

Er schritt zum Hofe, zu den Äckern und zum majestätischen Baume.
Dann wieder zurück in sein Gemach, dem einst lieblich Sommertraum.

Und er lief ins Leere.

Er hatte nur den Schleier von Nebel im Blick, der
graubieder und fremdkalt seinem offenen Herze entgegnete
und der ihm die Sicht zur Blättergarderobe nahm.

Er nahm seinen Hut ohne wirklich wieder zuhause gewesen zu sein.

 



Marco Puckert, 19.10.2004