Zur Warmluftadvektion am 3.11.2004

 

Das Bodenhoch Thomas, das am 3.November über Nordosteuropa lag,
verfrachtete in tiefen Luftschichten feuchte und kühle Luft nach Deutschland.
Über dieser bodennahen Kaltluftschicht wurde jedoch aus dem östlichen
Mittelmeerraum warme Luft vor allem ins östliche und südliche
Deutschland geführt. Ausschlaggebend für diese Strömungssituation
waren ein Höhentief südlich von Sardinien sowie der Ostatlantik-Langwellentrog.

Der eindrucksvolle Radiosondenaufstieg aus München vom 3.11.2004, 0 UTC:

Auf nur wenigen Höhenmetern war also ein Temperaturgegensatz an der Inversion
von fast 15 Kelvin gegeben.

Der Lindenberg-Aufstieg (selbe Uhrzeit) zeigt, dass weiter nordwärts
zwar nichtmehr diese ausgeprägte Warmluftadvektion bis über 20°C gegeben war,
stattdessen ist hier wunderbar das Einströmen der kälteren und feuchteren bodennahen Luft
mit östlicher bis südöstlicher Strömung erkennbar mit
vertikalem Windsprung an der Inversion.

So war dann über Deutschland weitgehend die Hochnebel-Situation gegeben,
oberhalb 900 bis 1300 Meter schien die Sonne, zumindest durch dünne hohe
und mittelhohe Wolken hindurch. Die Sonne setzte sich im Flachland lediglich
in Teilen Baden-Württembergs und Sachsens (Leewirkung) durch.

Interessant ist hierbei auch der Temperaturverlauf der Bergstationen.
Am Hohenpeißenberg wurden gegen 2 Uhr UTC noch 17,7°C gemessen. Ganze 2 Stunden
später war die Temperatur auf 6,9 Grad gesunken. Die Inversion schwappte
also mal über, mal unter die Beobachtungsstation. Korrespondierend hierzu
setzte dann Nebel an der Station ein.

Demnächst noch ausführlicher...

 

Marco Puckert, 4.11.2004