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Das Erreichen der 40-Grad-Marke im August 2003

Ich muss gestehen, dass ich im Verlauf der Extremwetterlage des vergangenen Augustes nicht erwartet hätte, dass die 40 Grad tatsächlich geknackt werden in Südwestdeutschland. Immerhin kommen im 850 hPa-Niveau in vielen Sommern Werte vor, die deutlich über 20 Grad steigen. Allerdings verhinderten oft Cirren, die mit dem massiven Warmlufttransport Richtung Mitteleuropa verbunden waren die größte Einstrahlung bzw. mit einer trockenen Konvergenz (präfrontale Böenlinie)sickerte bodennah schon etwas kühlere Luft ein.

Nun war in diesem Sommer oftmals die Ausdehnung des wetterbestimmenden Hochkeils recht breit und somit auch die Ausdehnung des Zustroms der trockenen und extrem heißen Afrika/Mittelmeerluft:

Anders als in sonstigen Fällen mit 850er-Werten über 20 Grad konnten sich im Sommer 2003 die untersten Luftschichten oberhalb der Strahlungs- und Heizfläche Erdboden täglich immer mehr aufheizen.

Meine Theorie ist nun, dass die im August noch kräftige Sonne eben mehr Energie einstrahlen konnte, als nachts wieder ausgestrahlt wurde. Wenn in anderen Sommern oftmals eine solche extrem heiße Wetterlage schnell von einer atlantischen Kaltfront bzw. einer Gewitterkonvergenz beendet wurde, konnte in diesem Fall des Sommers 2003 eben an vielen Tagen hintereinander die Sonne das Temperaturniveau der untersten Luftschichten immer mehr "aufpuschen" und die bodennahe Überadiabate (Überhitzung des Erdbodens) wurde dadurch immer etwas größer. So wurde eine maximale Umsetzung der 850 hPa-Ausgangstemperaturen geschaffen, die in dieser Ausprägung in sonstigen Sommern kaum möglich war.

Zweiter Punkt ist die fehlende Bodenfeuchtigkeit, so war schneller Aufheizung mit dem Tagesgang immer mehr Tür und Tor geöffnet.

Es gibt sicher Leute, die noch mehr zum Thema Strahlungsbilanz sagen können. Dies wird noch weiter ausgebaut demnächst.

 

Marco Puckert, 16.01.2004